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altes DWK Logo neues DWK Logo Deutsche Werke Kiel AG  1921 - 1945 



Der Standort Kiel-Friedrichsort der Deutschen Werke Kiel geht auf ein Torpedodepot der deutschen Kriegsmarine zurück, das 1877 angelegt wurde. Ab 1891 befand sich hier unter dem Namen "Kaiserliche Torpedowerkstatt" ein Betrieb, der auf die Herstellung von Torpedos für die Kaiserliche Marine spezialisiert war. Dies blieb auch bis zum Ende des 1. Welkrieges so. Dann musste die Rüstungsproduktion durch andere Fertigungszweige ersetzt werden.


Deutsche Werke 2 KZ 26
kompressorloser kurbelkastengespülter Zweizylinder
Zweitakt-Dieselmotor 2 KZ 26 mit 45 PS bei 450 U/min

1919 ging der Betrieb in den Besitz des Deutschen Reiches über und firmierte unter dem Namen Deutsche Werke AG, Teil "Werft Kiel-Friedrichsort". Als Firmensignet diente ein ruhender Löwe, der mit seinem Schwanz ein "D" formt. In den folgenden Jahren stellten sich die "Deutschen Werke AG" als recht uneinheitliche Zusammenmengung ehemaliger Rüstungsbetriebe dar. So gehörte auch die ehemalige Kaiserliche Werft in Kiel-Gaarden dazu. 1937 kauften die Deutschen Werke die Aktienmehrheit an der Howaldtswerke AG und legen Ihre Schiffbautätigkeit zusammen. 1943 wurde der Werftbetrieb dann unter dem Namen "HDW" aus den Deutschen Werken ausgegliedert. Auch die ehemalige "Königlich-Preussische Gewehrfabrik Spandau" gehörte zu den Deutschen Werken. Dort wurden ab Anfang der 20er Jahre die Motorräder der Marke "D-Rad" gebaut. Auch sie trugen das markante D-Signet mit dem ruhenden Löwen. 1932 ging D-Rad in den Konkurs. Die übrigen Motorräder wurden an NSU verkauft, die Produktionsanlagen und das Werksgelände gingen an andere Firmen.

Deutsche Werke Glühkopf Typ SZ 19
Deutsche Werke Glühkopfmotor
Typ SZ 19

Der Motorenbau bei den Deutschen Werken Kiel begann Anfang der 20er Jahre mit Glühkopfmotoren, hauptsächlich für die Fischerei. Außerdem wurden Viertakt-Dieselmotoren, Kolbendampfmaschinen, Schiffswinden und Stromaggregate hergestellt. Die Dieselmotoren kamen auch in selbst hergestellten Eisenbahn-Triebwagen und Lokomotiven zum Einsatz. Die Glühkopfmotoren galten als recht beliebt und zuverlässig.Sie wurden hauptsächlich für Fischeifahrzeuge, aber auch als Stationärmotoren verwendet.

Deutsche Werke Glühkopfmotoren:   (Stand 1924)

Type Leistung [PS]
je Zylinder
Drehzahl Zylinder
SZ 19 8 500 1 - 2
SZ 22 12 475 1 - 2
SZ 26 18 425 1 - 2
RZ 32 30 / 33 375 / 400 1 - 3
RZ 40 60 325 2 - 4


Nockenwellenantrieb der ersten DWK-Dieselmotoren
Nockenwellenantrieb der
ersten DWK-Dieselmotoren

Der Glühkopfmotorenbau wurde 1926 zu Gunsten der kompressorlosen Zweitakt-Dieselmotorenbaureihe KZ aufgegeben, die sich, vor allem als Schiffsmotoren gut verkauften. Sie waren im Aufbau mit einzeln stehenden Zylindern und Kurbelkastenspülung den Glühkopfmotoren recht ähnlich. Der größte Motor dieser Baureihe, der 3 KZ 40 leistete als 3-Zylinder 180 PS bei 290 U/min. Auch die Zweitakt-Dieselmotoren wurden haupsächlich in Fischkutter eingebaut. Die Fertigung dieser Motoren endete Mitte der 30er Jahre.

Die ersten beiden Viertakt-Dieselmotoren der Deutsche Werke Kiel wurden 1921 für einen 8000 t-Tanker gebaut. Es waren stehende 6-Zylinder Viertaktmotoren mit Kreuzkopf und Kraftstoff-Einblasung durch Druckluft. Sie leisteten je 950 PS bei 135 U/min. Ungewöhnlich war der Antrieb der auf Höhe der Zylinderköpf liegenden Nockenwelle über 2 Pleuelstangen. Weitere ähnliche Bauarten mit bis zu 3200 PS Leistung und 8 Zylindern folgten.

Kompressorlose Viertaktmotoren wurden ab 1930 im Leistungsbereich von 33 - 600 PS angeboten. Hier seien vor allem die Baureihen V 18 und V 24 und später M 24 und M 30 erwähnt. Diese Motoren wurden teilweise schon Ende der 30er Jahre mit Abgasturboladern versehen. Ebenfalls 1930 begann der Bau von kreuzkopflosen Zweitakt-Dieselmotoren mit Querspülung und Roots-Gebläse.

So ergab sich im Motorenbau eine recht große Fertigungstiefe. Zur Motorenproduktion kamen Dieseltriebwagen und Lokomotiven und natürlich der Schiffbau (unter anderem auch Kriegsschiffe wie das Panzerschiff Deutschland, der schwere Kreuzer Blücher und das Schlachtschiff Gneisenau).



Motorenbauprogramm 1936:

Type Zylinderzahl Bohrung x Hub Leistung je Zylinder Drehzahl Verbrennungsverfahren
V 18 L 3, 4, 6 125 x 180 mm 11 / 21 PS 800 / 1400 Luftspeicher
M 24 3, 4, 6 180 x 240 mm 19 / 22 / 29 PS 500 / 600 / 750 direkte Einspritzung
V 24 3 - 6, 8 180 x 240 mm 30 / 36 PS 800 / 1400 direkte Einspritzung
V 30 5, 6, 8 225 x 300 mm 50 / 62 PS 700 / 900 direkte Einspritzung
M 32 2 - 4, 6, 8 210 x 320 mm 25 / 30 PS 375 / 450 direkte Einspritzung
V 35 6, 8 265 x 350 mm 56 / 76 PS 500 / 700 direkte Einspritzung
M 420 2 - 4, 6, 8 270 x 420 mm 50 / 55 PS 340 / 375 direkte Einspritzung
M 580 6 - 8 370 x 580 mm 100 PS 265 direkte Einspritzung
TV 74 6 - 8 470 x 740 mm 140 PS 180 direkte Einspritzung
TV 90 6 - 8 550 x 900 mm 225 PS 175 direkte Einspritzung




DWK Anzeige von 1931 Deutsche Werke 6V18L Deutsche Werke 6V24, direkt umsteuerbar
Zeitungsanzeige von 1931   Deutsche Werke Dieselmotor
Typ 6 V 18 L (1935)
  direkt umsteuerbarer Schnelläufer-
Dieselmotor Typ 6 V 24 (1935)




1945 wurden die Deutschen Werke zerschlagen. Der Maschinen- und Motorenbau-Bereich in Kiel wurde zunächst in "HOLMAG - Holsteinische Maschinenbau AG" umbenannt. 1948 wurde daraus dann die Maschinenbau Kiel AG, kurz "MaK". Das Fertigungsprogramm blieb aber fast wie vor dem Krieg: Die DWK Dieselmotoren wurden zunächst weitergebaut und dann weiterentwickelt, außerdem wurden weiterhin Diesellokomotiven gebaut.

Interessanter Weise gibt es seit 2005 wieder ein Unternehmen in Kiel, das den Namen "DWK - Deutsche Werke Kiel" trägt. Es ist eine Servicegesellschaft für Schienenfahrzeugbetreiber und gehörte einmal der Firma Vossloh, der Nachfolgefirma des MaK-Lokomotivbaus. Die "neue" Firma hat sogar wieder das alte Logo mit dem stilisierten Löwen.

heute noch existente Nachfolgefirmen der Deutsche Werke Kiel AG:

Caterpillar Marine Power Systems, Hamburg
(ehemaliger MaK Motorenbau)
www.caterpillar.com
Thyssen-Krupp Marine Systems
(ehem. Howaldtswerke - Deutsche Werft GmbH, Kiel)
www.thyssenkrupp-marinesystems.com
Vossloh Locomotives GmbH, Kiel www.vossloh-locomotives.com
Consist Software Solutions GmbH
(ehem. MaK Data System Kiel GmbH)
www.consist.de
DWK GmbH & Co. KG, Kiel www.dwk-service.de


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