Porsche-Diesel-Motorenbau GmbH., Manzell bei Friedrichshafen

Die Porsche-Diesel Motorenbau GmbH ist die direkte Nachfolgefirma des Motoren- uns Schlepperbaus der Firma Allgaier/Uhingen, die ihr Schlepperwerk in Manzell am Bodensee 1956 an den Mannesmann-Konzern abgab. Dieses wurde sogleich modernisiert und durch den Neubau der Fabrikhallen vergrößert. Die Schlepper erhielten umfangreiche Modellpflegemaßnahmen. Die hohen Investitionen des Mannesmann-Konzerns machten sich schnell bezahlt und katapultierten Porsche Diesel auf den 2. Platz in der Schlepper-Zulassungsstatistik.

Das Bauprogramm umfasste im Grunde die in die Schlepper eingebauten luftgekühlten Motoren System Porsche. Zum einen war das der 2-Zylinder Reihenmotor aus dem Volksschlepper-Konzept von Professor Ferdinand Porsche, der über ein geteiltes Alu-Kurbelgehäuse und eine Ölreinigungsschleuder verfügte. Zum Anderen wurde eine Motorbaureihe nach dem Baukastensystem hergestellt. Es handelt sich um 1- bis 4-Zylinder Reihenmotoren mit Grauguss-Tunnelgehäuse. Alle Motoren arbeiten nach dem Wirbelkammerverfahren, eine Besonderheit war der Antrieb aller Nebenaggregate über Zahräder aus dem Inneren des Motors, so dass keine Keilriemen zur Anwendung kamen. Darüber hinaus wurde die Kühlluftführung aus Leichtmetall (Elektron-Druckguss) hergestellt.

Alle Motoren konnte mit einer in das Schwungrad integrierten hydraulischen Strömungskupplung ausgerüstet werden. Sie diente einerseits als Schutz vor Überlastung mechanischer und thermischer Art (zu geringe Kühlleistung bei hoher Last und niedriger Drehzahl), andererseits erhöht sich der Gleichförmigkeitsgrad. (siehe Bild 2)

 
ohne Schwungrad -·-·-·-·-·-·-
mit Schwungrad -----------
mit Hyrokupplung ·················
   

Im Laufe der Jahre erhielten diese Motoren, wie auch der Alu-Motor Leistungssteigerungen durch vergrößerten Hubraum, höhere Drehzahlen, andere Nockenwellen und verbesserte Verbrennungsräume, so dass die Zylinderleistungen von 11 auf bis zu 15 PS gesteigert werden konnten.

Porsche Diesel Baumuster 409
Zylinder
4
Hubraum
3500 ccm
Gewicht
460 kg
Dauerleistung A
34 / 44 PS
Dauerleistung B
38 / 48 PS
Bohrung / Hub
98 / 116 mm
Verbrauch
185 g/PSh
 

 

Der Motorenbau wurde zusammen mit dem Schlepperbau 1963 eingestellt, obwohl Porsche-Diesel zu den "Großen" im Schlepperbau zählte. Wahrscheinlich hatte der Mannesmann-Konzern das Interesse an der Firma verloren hatte. Dies lag wohl daran, dass war weder die Gewinnspanne interessant war, noch Porsche-Diesel in das restliche Konzernbild passte.

Bauprogramm Industriemotoren 1956:

Baumuster Z
Fahrzeugleistung [PS]
Drehzahl [U/min]
Bohrung x Hub [mm]
Gewicht [kg]
1 PL 11 1
11
2000
95 x 116
225
2 PL 22 2
22
2000
95 x 116
320
3 PL 33 3
33
2000
95 x 116
390
4 PL 44 4
44
2000
95 x 116
460

 

 

 

Kontakt | Home | Herstellerliste