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Werbetafel mit Keidel Verdampfermotor (1930er Jahre)
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Im Jahre 1924 zählte der Betrieb 29 Angestellte. Im September 1926 wurde
über das Vermögen des Fabrikanten Keidel ein Konkursverfahren eröffnet,
was schließlich zum Verkauf seiner Fabrik führte. Im selben Jahr
versuchte Richard Keidel noch, mit Hilfe neuer Investoren die Firma
vielleicht doch noch zu retten - ein Unterfangen, das jedoch
scheiterte. Die Standesamtsunterlagen der Familie Keidel wurden 1929
nach Kornwestheim übergeben, ein Zeichen für einen Umzug von Crailsheim
dorthin in diesem Jahr.
Dennoch wurden in Crailsheim Keidel-Motoren bis ca. 1931/32 gebaut. Der
Firmeninhaber war zu diesem Zeitpunkt ein gewisser Oskar Häfner, der in
Crailsheim auch NSDAP Ortsgruppenführer war. Seine Firma ging 1931 in
Konkurs, als Grund wird die Weltwirtschaftskrise genannt. Erhaltene
Keidel-Motoren aus dieser Zeit sind Verdampfungsgekühlte
Vergasermotoren mit seitlicher Steuerwelle. Auffälliges Merkmal dieser
Motoren ist der Kegelförmige Abschluss des Verdampferaufsatzes.
Nach der Produktionseinstellung in Crailsheim wurde im Jahre 1932 die
Herstellung der Keidel-Motoren von der Fa. Kurz aus Röhlingen
übernommen, wo sie bis 1944 Weitergeführt wurde. Die Firma Kurz hatte
vorher schon, vermutlich recht erfolgreich, Keidel-Motoren verkauft und
wollte im Geschäft bleiben.