Motoren-Werke Mannheim A.G., Mannheim
vorm. Benz, Abteilung stationärer Motorenbau
1922 - 1985 Klöckner-Humboldt-Deutz AG
Werk Mannheim
1985 - 2005 Deutz Power Systems GmbH & Co. KG
Mannheim
2005 - 2007 MWM GmbH
Carl-Benz-Strasse 1
D-68167 Mannheim2008 - heute
1922 wurde die Abteilung stationärer Motorenbau der Benz-Werke Mannheim laut Trennungsvertrag vom 22.April ausgegliedert und an die Berliner Finanzgruppe „Fonfé“ verkauft. Die neue Firma nannte sich von da ab Motoren-Werke Mannheim AG (MWM). Laut Vertrag durfte MWM Vorkammerdieselmotoren nur mit einem Leistungsgewicht über 25 kg/Ps im Bereich unter 200 PS herstellen, während sich Benz & Cie die Herstellung leichter Fahrzeugdieselmotoren mit Vorkammer vorbehielten. Generdirektor wurde Prosper L'Orange, der zuvor auch schon die Abteilung stationärer Motorenbau bei Benz geleitet hatte, und als Wegbereiter des Vorkammer-Dieselmotors gilt.
Von diesen Vorkammer-Dieselmotoren wurde die 1920 unter seiner Leitung bei Benz entwickelte Baureihe Rh 24 weitergebaut und 1922 um eine größere (Rh35) und eine kleinere (Rh18) ergänzt. Der zweizylindrige Rh18Z wurde ab 1924 auch in den Straßenschlepper MWM Motorpferd eingebaut.
Typ Zylinder Leistung bei einer Drehzahl von U/min 500 600 700 800 RH 18 E 1 5,5 7 8 9 RH 18 Z 2 11 14 16 18 RH 18 D 3 16,5 21 24 27 RH 18 V 4 22 28 32 36
Typ Zylinder Leistung bei einer Drehzahl von U/min 300 400 430 470 500 1 10 11 12 13 14 RH 24 Z 2 20 22 24 26 28 RH 24 D 3 30 33 36 40 42 RH 24 V 4 40 44 48 52 56 RH 24 S 6 60 66 72 78 84
Typ Zylinder Leistung bei einer Drehzahl von U/min 230 275 320 RH 35 E 1 25 30 35 RH 35 Z 2 50 60 70 RH 35 D 3 75 90 105 RH 35 V 4 100 120 140 RH 35 S 6 150 180 210
1926 übernahm die Knorr-Bremse AG die Mehrheit der MWM-Aktien. Seit dieser Zeit gab es eine Fertigung eines Teils des MWM-Motorenprogramms bei der Süddeutschen Bremsen AG, München. Die vorher bei der sogenannten "Südbremse" gebauten Colo-Dieselmotoren wurden auf das Vorkammerverfahren umgestellt und als BR118 / BR218 weitergebaut.
1931 wurde mit dem Bau von Fahrzeugdieselmotoren für LKW und Schlepper begonnen. Die Motoren arbeiteten zum Teil mit direkter Einspritzung (Baureihe RS), der Großteil aber mit einem eigens entwickelten Luftspeicherverfahren (Baureihe SS). Das Vorkammerverfahren durfte ja wegen dem Trennungsvertrag mit der Firma Benz, bzw. der zu diesem Zeitpunkt bereits bestehenden Daimler-Benz AG bei leichten Fahrzeugdieselmotoren nicht verwendet werden. Die stationäre Ausführung der Luftspeichermotoren war die Baureihe GS.
BaureiheVerbrennungsverfahren Zylinder Bohrung x Hub Zylinderleistung U/min RS 16Direkte Einspritzung 2,3,4 110x165 12 PS 1200 SS 17Luftspeicher 4,6 125x170 20 PS 1400 SS 115Luftspeicher 2,4,6 105x150 16 PS 2000
1934 begann die Serienherstellung der schnellaufenden stehenden Kleindieselmotoren Bauart KD15/KD18. Diese Arbeiten wieder nach dem Vorkammerverfahren, dessen Patentscutz 1932 ausgelaufen war. Ihnen erschloss sich ein weites Feld das sich von stationären Anwendungen über Bootsantriebe bis zum Ackerschlepper. Speziell wegen letztere Anwendung wurden sie in Tunnelbauweise ausgeführt, um als tragendes Teil des Schleppers in Blockbauweise eingebaut werden zu können.
Typ Zylinder Bohrung x Hub Gewicht (kg) Leistung (PS) U/min KD 15 E 1 95x150 ca. 310 8 PS 1250 2 95x150 ca. 420 16 PS 1250 KD 18 E 1 ca. 420 15 PS 1000KD 18 Z 2 ca. 520 30 1000
1945 Von 1922 bis 1945 wurden von MWM Dieselmotoren mit insgesamt 2,7 Millionen PS hergestellt. Mittlerweile wurde auch die RH-Baureihe für den Schiffsbetrieb erfolgreich weiterentwickelt. Nach dem Krieg konnte MWM die Stückzahlen sehr schnell erhöhen. Wiederaufbau und Wirtschaftswunder hatten einen gewaltigen Bedarf an Dieselmotoren für Schiffe, Aggregate, Baumaschinen und Ackerschlepper.
1953 Einführung der Luftkühlung für Kleindieselmotoren, insbesondere für Ackerschlepper, mit der Baureihe AKD 12. Die Motoren verfügen über direkte Kraftstoffeinspritzung mit Brennraum im Kolben, um den Zylinderkopf thermisch zu entlasten. Die Kühlung erfolgt mit einem Axialgebläse auf der linken Motorseite, das mit einem Keilriemen angetrieben wird. Zuerst wurden nur 1- und 2-Zylindermotoren angeboten.
Typ Zylinder PS bei 1500 1/min
PS bei 2000 1/min Bohrung x Hub Hubraum AKD 12 E 1 8 11 98 x 120 mm 905 ccmAKD 12 Z 2 16 22 98 x 120 mm 1810 ccm
In der Folgezeit wurden die Kleindieselmotoren erfolgreich für Land- und Baumaschinen und für stationäre Anwendungen in vielen Baureihen sowohl wasser- als auch luftgekühlt erfolgreich gefertigt.Traktorenhersteller wie Fandt und Renault bauten über Jahre hinweg fast ausschließlich MWM-Motoren in ihre Fahrzeuge ein. Auch die Großmotoren hatten in der Binnenschiffahrt große Marktanteile.1972 Von 1922 bis Herbst 1972 wurden von MWM Dieselmotoren mit insgesamt 25 Millionen PS hergestellt
1985 werden die MWM Unternehmensteil des KHD-Konzerns
1995 wird die Herstellung der Klein- und Traktordieselmotoren eingestellt, da sie zu Konkurrenzprodukten im eigenen Haus geworden sind. Ab 1998 wir der Markenname "MWM" nicht mehr verwendet.
2005 wird aus dem Unterbehmensteil "Deutz-MWM" die "Deutz Power Systems GmbH & Co. KG" als Nachfolgebetrieb der Motorenwerke Mannheim. Sie ist Systemanbieter von Komplettanalgen auf Basis von Diesel- und Gasmotoren zur Energieerzeugung.
2007 wird "Deutz Power Systems" von der Deutz Holding für 360 Millionen Euro an den Finanzinvestor "3i" verkauft. Seit Oktober 2008 firmiert das Unternehmen wieder unter dem Namen MWM.
Homepage der MWM GmbH