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altes NK-Logo N&K-Logo Neufeldt & Kuhnke, Kiel
Abteilung Maschinenbau
 ca. 1920 - 1930 







Anzeige für Neufeldt & Kuhnke Rohölmotoren
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Hans Neufeldt (1874-1963) hatte an der technischen Hochschule in Berlin ein Ingenieurstudium abgeschlossen. Zuerst arbeitete der an der kaiserlichen Werft in Kiel, den späteren Deutschen Werken. Doch bereits nach 2 Jahren machte er sich 1899 zusammen mit dem Kieler Schiffsmakler Karl Kuhnke selbstständig. Angeboten wurden elektrische Einrichtungen für Kriegs- und Handelsschiffe. Der Betrieb verfügte über eine eigene mechanische Werkstatt und eine galvanische Vernickelung. Das junge Unternehmen profitierte stark von der enormen Aufrüstung der Kaiserlichen Marine.

Umso härter traf Neufeldt & Kuhnke nach dem Ende des 1. Weltkrieges der Verlust des wichtigsten Kunden und das Verbot der Herstellung von Rüstungsgütern. Allerdings war man bei der Erschließung neuer Geschäftsbereiche zur Auslastung der Werksanlagen sehr vielseitig. Neben elektrotechnischen Geräten, Telefonen, Radios, Tauchausrüstung, Prothesen und medizintechnischen Apparaten begann 1920 im Werk Ravensberg die Herstellung von Glühkopfmotoren.

Sie wurden mit 1 und 2 Zylindern in Leistungen von 6-150 PS als Schiffsmotoren mit Wendegetriebe oder als Stationärmotoren ("ortsfeste Rohölmotoren") angeboten. Die kleinen Motoren bis 15 PS wurden auch als Lokomobilen für die Landwirtschaft angeboten, der größte Teil der Motoren wurde aber in Boote und Schiffe eingebaut. Glühkopfmotoren waren bis weit in die 30er Jahre sehr beliebt als Antrieb für kleine Schiffe, wie z.B. Fischkutter.

Die ersten Motoren wurden nach einer Lizenz der "Deutschen Automobil Constructionsgesellschft (DAC)" Berlin gefertigt. Sie hatten einen Fliehkraftregler auf dem dem Schwungrad gegnüberliegenden Kurbelwellenende. Die Konstruktion der späteren Motoren ab ca. 1924 war stark an die Baureihe "VT" des englischen Herstellers Gardner angelehnt. Bei diesen Motoren wird ein stehender und gekapselter Fliehkraftregler über Schraubenräder von der Kurbelwelle angetrieben und wirkt auf einen Keil zwischen Einspritzpumpenantrieb und Pumpenplunger.







Zweizylindermotor (1921)   kleiner Stationärmotor Typ ROV (1924)   Stationärmotor Typ ROV 20-50 (1924)
ortsfester 2-Zylinder Rohölmotor
Lizenz DAC (1921)
  Bauform der kleinen
Stationärmotoren Typ ROV (1924)
  Bauform der Stationärmotoren
Typen ROV 20-50 (1924)





Da der Motorenbau aber immer nur ein Nebengeschäft bei Neufeldt & Kuhnke war, wurde er zugunsten anderer Fertigungszweige und aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage schon 1930 wieder eingestellt. In den 10 Jahren der Motorenherstellung gehörte Neufeldt & Kuhnke aber zu den wichtigsten Herstellern für Glühkopfmotoren in Deutschland. Aus Lagerbeständen waren die Motoren noch bis etwa Mitte der 30er Jahre auf Anfrage erhältlich, im Bootsmotorenbau setzte sich in dieser Zeit aber zunehmend der Dieselmotor durch.

Firmengründer Hans Neufeldt war bereits 1926 aus dem Untenehmen ausgeschieden. 1928 wurde es an die Goldschmidt AG aus Essen verkauft. Die Abkürzung HAGENUK der "Hanseatischen Apparatebau-Gesellschaft Neufeldt und Kuhnke" wurde ab 1937 als Firmenname verwendet. Die Firma beschäftigte sich seit damals hautsächlich mit Elektrotechnik, Elektronik und Telekommunikation. In den 1990er Jahren wurden die verschiedenen Geschäftsbereiche von Hagenuk an diverse Unternehmen verkauft.

Das ehemalige Werk Ravensberg existiert heute noch als "Neufeldt-Haus" am Kieler Westring.







 

Ich suche nach Unterlagen und Bildern über die Motorenfertigung bei Neufeldt & Kuhnke. Wenn Sie an einem Informationsaustausch interessiert sind, nehmen Sie Kontakt mit mit auf!


[3], [19], [35], [54], Bedienungsanleitung Typ ROV
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