Um die Nachteile der de Bisschop-Motoren auszuräumen baute Buss & Sombart
ab 1885 Zweitaktmotoren. Das Viertaktverfahren konnte nicht verwendet werden, weil
es damals noch patentrechtlich geschützt war. Die Konstruktion orientierte sich
am "Wittig & Hees" Gasmotor der Hannoverschen Maschinenbau AG, hatte aber eine
schräg hinter dem Arbeitszylinder liegende Spülpumpe, wodurch der Motor
nur eine einfach gekröpfte Kurbelwelle benötigte. Die Zündung erfolge
durch die Schiebersteuerung, also eine "Otto'sche Flammenzündung".
Die Zweitakter wurden in Leistungsgrößen von
2 - 5 PS angeboten. Es wurden aber nur 15 Motoren verkauft, da nach dem Fall des Viertaktpatentes
im Jahre 1886 sofort Viertaktmotoren angeboten wurden.
Die Viertaktmotoren lehnten sich konstruktiv stark an den kurz zuvor entwickelten
Zweitakter an. Es wurde versucht, möglichst viele Teile weiter zu verwenden. Auch der
Viertakter besaß anfangs einen Zündschieber (b). Die Drehzahlregelung erfolgte durch
einen modifizierten Fliehkraft-Tachometer (o) aus Sombart's Messgerätefertigung.
Im Laufe der Zeit beschäftigte sich C. M. Sombart mit diversen Verbesserungen, vor
allem an der Zündung. Auch dies ist durch diverse Patentschriften belegt. Die späteren
Motoren waren mit einem Flammen-Zündventil ausgesstattet, das ähnlich wie bei den
Körting-Motoren funktionierte. Besonders bemerkenswert ist das DRP 31278 von 1884,
über eine elektrische Hochspannungszündung mit Lichtmaschine, Zündspule, Unterbrecher
und Zündkerze. Vermutlich wurde das Patent nicht in die Realität umgesetzt und geriet
leider völlig in Vergessenheit.
In der kurzen Zeit, in der Buss & Sombart Motoren fertigte, war die Firma recht
erfolgreich. Insgesamt wurden von 1879 bis 1892 etwa 1200 Motoren gefertigt. Mit zuletzt
140 Motoren pro Jahr erreichte sie fast die Produktionszahlen der Firma Benz / Mannheim.
Deshalb ist es unklar, warum Buss & Sombart ihre Motorenfabrik 1892 an die Magdeburger
Maschinenfabrik Hermann Gruson verkauften. Diese Firma wurde wiederum 1893 an Krupp, Essen
verkauft. Der Motorenbau wurde im nun "Krupp-Grusonwerk Magdeburg" genannten Betrieb
bis 1898 weitergeführt.