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Einspritzpumpen mit Nadelventilregelung

Einspritzpumpen mit Nadelventilregelung sind recht einfach aufgebaut. Sie arbeiten mit unveränderlichem Hub, d.h. es wird stets die gleiche Menge Kraftstoff angesaugt.

Prinzip-Schnittbild einer Einspritzpumpe mit Nadelventilregelung

Durch den Saughub des Pumpenzylinders wird das Saugventil geöffnet und der Kraftstoff fließt in den Druckraum der Einspritzpumpe. Beim folgenden Druckhub ist das Saugventil durch Federkraft verschlossen. Bei maximaler Fördermenge wird der gesamte angesaugte Kraftstoff durch das Druckventil zur Einspritzd¨se gefördert. Wird weniger Kraftstoff benötigt, so wird ein Regulierventil, meist als Nadelventil ausgeführt, im Druckraum der Pumpe geöffnet, durch das ein Teil des Kraftstoffes wieder zum Tank bzw. auf die Saugseite der Pumpe entweichen kann. Um diesen Teil des Kraftstoffes verringert sich die Einspritzmenge.

Einspritzpumpen mit dieser Art Leckageregelung wurden in der Frühzeit des Baus von kompressorlosen Dieselmotoren, also in den 20er und 30er Jahren viel verwendet, vor allem bei langsamer laufenden Stationärmotoren. Ihr Vorteil ist der einfache Aufbau und dadurch geringe Herstellungskosten. Allerdings sind Einspritzmenge und Einspritzzeitpunkt nicht nur von der Stellung des Regulierventils, sondern auch von dessen Verschleiß, von der Motordrehzahl und der Temperatur und Viskositüt des Kraftstoffes abhüngig. Je schneller die Pumpe betütigt wird, desto weniger Zeit hat der Kraftstoff, durch das Nadelventil abzufließen. Dies bedeutet, dass bei gleicher Nadelventilstellung die Fördermenge und der Einspritzdruck mit steigender Motordrehzahl größer werden und der Einspritzbeginn früher erfolgt. Andererseits haben Motoren mit nadelgeregelten Einspritzpumpen im Leerlauf eine sehr weiche Verbrennung, weil die Einspritzung dann immer noch über den gesamten Förderhub der Pumpe andauert. Dadurch wird das bei anderen Pumpentypen auftretende typische Nageln im Leerlauf verhindert. Bei den meisten anderen Einspritzpumpen wird die Fördermenge nümlich über die Dauer der Einspritzung geregelt, was zu einer sehr kleinen Einspritzdauer im Leerlauf führt. Außerdem stellte zur damaligen Zeit eine wirkungsvolle und trotzdem leichtgüngige Abdichtung der Regulierspindeln ein großes Problem dar, was sich heute meist in undichten Regulierspindeln äußert.

Wegen der ungenauen Regelung, aber auch weil Drehzahlen und Einspritzdrücke immer höher wurden, werden diese Pumpen seit den 50er Jahren nicht mehr verwendet. Typische Hersteller dieser Pumpen in Deutschland waren die Firmen Deckel und Natter. Vielfach produzierten die Motorenhersteller diese recht einfachen Pumpen auch in Eigenregie.

 

Beispiele für Einspritzpumpen mit Nadelventilregelung:

Schnittbild der Nadelventil-Einspritzpumpe eines Schiffsmotors  1  – Druckventil
 2  – Druckraum
 3  – Pumpenkolben (Plunger)
 4  – Druckfeder zur Rückstellung des Pumpenkolbens
 5  – Federteller
 6  – Überwurfmutter
 7  – Entlüftungsschraube (saugseitig)
 8  – Nadelventil
 9  – Saugventil
10  – Saugraum
Einspritzpumpe eines Schiffsdieselmotors.
Bei dieser Pumpe wurde besonders auf die Rückführung des Leckageöls am Kolben und am Nadelventil geachtet.

Schittbild Natter-Einspritzpumpe
Einspritzpumpe des Güldner Dieselmotors Typ 2D15
Hersteller: Otto Natter Präzisionsmechanik, Zuffenhausen