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J. E. Christoph (∗1810, †1887)
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Am 15. Januar 1835 übernahm der damals 25 Jahre alte, aus Christiansfeld in Schleswig
stammende Johannes Ehregott Christoph eine in Niesky bereits bestehende Kupferschmiede. Er fertigte
zunächst kupferne Braupfannen, Einrichtungen für Spiritusbrennereien und ähnliche Industrieerzeugnisse.
Das Absatzgebiet erweiterte sich bald auf ganz Ostdeutschland, das damals noch Schlesien, Pommern und
Ostpreußen mit umfasste, sowie das Baltikum und Russland. Darum mussten die Werksanlagen um 1850 um
eine Kesselschmiede und eine Maschinenschlosserei zu erweitert werden. 1861 trat der älteste Sohn,
der Ingenieur Friedrich Johannes Christoph, in die Firma ein und trug wesentlich für die Weiterentwicklung
des Unternehmens bei. Am 18. März 1863 wurde die erste Dampfmaschine in Betrieb genommen.
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Luftaufnahme des Werkes aus den 30er Jahren
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1865 erwarb der Eisenbahnuternehmer Bethel Henry Strousberg das in der Nähe von Niesky gelegene Rittergut
Moholz. Durch die Bekanntschaft mit Strousberg konnte Christoph 1865 durch die Zulieferung von Weichen,
Drehscheiben, Dampfkesseln und Eisenkonstruktionen am Eisenbahnboom in Europa teilhaben. Der große Bedarf
brachte den neuen Geschäftszweig schnell zur Blüte. Die Firma gehörte damit mit zu den ältesten Dampfkesselfabriken
und Brückenbauanstalten Deutschlands. 1869 begann der Bau von größeren Werkshallen, in denen auch der erste
Dampfhammer aufgestellt wurde. In der neuen Fabrik wurde zusätzlich die Herstellung von Dampfmaschinen,
Wasserwerks- und Pumpenanlagen aufgenommen. 1881 wurde dem Gründer der Titel eines preußischen Kommerzienrats
durch Kaiser Wilhelm I. verliehen.
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Spiritus-Lokomobil "System Altmann" (1904)
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Am 22. April 1887 starb J. E. Christoph im Alter von 77 Jahren. Die Leitung des Unternehmens übernahm nun
der Sohn des Gründers, Friedrich Johannes Christoph, der das Werk weiter ausbaute. Um neue Maschinen zu beschaffen
und um den Bau von Großdampfmaschinen bis zu 500 PS aufzunehmen, waren große Summen erforderlich, die durch
Umwandlung der Firma in eine Aktiengesellschaft gewonnen werden konnten.
Der Motorenbau bei Christoph wurde um das Jahr 1903 nach den Plänen des bekannten Ingenieurs Adolf Altmann aus
Berlin begonnen. Diese Motoren wurden auch für den Betrieb mit Spiritus ausgerüstet. Das war naheliegend, das Christoph
ja auch im großen Stil Brennereieinrichtungen fertigte. Ab ca. 1909 wurden auch Sauggasanlagen angeboten, so wie dies
die meisten anderen Stationärmotoren-Hersteller in dieser Zeit auch taten.
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Im Laufe der Jahre erwarb sich die Maschinenfabrik J. E. Christoph AG auch auf dem Gebiet des Motorenbaues
einen guten Ruf. Es erfolgten regelmäßige, umfangreiche Lieferungen ins Ausland, besonders nach Ungarn,
in die Donauländer und auf den Balkan. Kurz vor dem ersten Weltkrieg wurde die Fertigung von
Dieselmotoren mit Lufteinblasung aufgenommen.
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Einblase-Dieselmotor (1913)
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Leuchtgasmotor (1914)
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12PS Benzol-Lokomobile Type "MAF" (1914)
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Im Jahre 1882 begann unter der Leitung von Konsul Christian Ferdinand Christoph, dem Cousin
des Firmengründers, der Lizenzbau von transportablen Holzbaracken der Bauart Doecker. Als die
dafür eingerichteten Werkstätten 1892 abbrannten, trennte sich Konsul Christoph von dem Unternehmen
und errichtete mit seinem Freunde Axel Unmack gemeinsam eine neue Fabrik unter dem Namen
"Christoph & Unmack". Die beiden Firmen "Maschinenfabrik J. E. Christoph"
und "Christoph & Unmack" bestanden nun eine Reihe von Jahren nebeneinander und
entwickelten sich weiter. 1898/99 wurde auch die neue Holzbaufirma in eine Aktiengesellschaft
umgewandelt.
1922 fusionierten die beiden erfolgreichen Unternehmen wieder, nun unter dem Namen "Christoph
& Unmack Aktiengesellschaft". Die neue Christoph & Unmack AG hatte zu diesem Zeitpunkt
um die 4000 Mitarbeiter und bestand nun aus den folgenden Werksabteilungen:
- HOLZBAU:
Die Abteilung Holzbau umfasste die Fertigung von zerlegbaren Holzbaracken, Blockhäusern,
Fertighäusern und anderen Holzkonstuktionen, wie Hallen, Bahnsteigdächern, Funk- und
Aussichtstürmen. Bei den Baracken und Fertighäusern nahm Christoph & Unmack eine
marktbeherrschende Stellung ein.
- WAGGONBAU:
In dieser Abteilung wurden Triebwagen, Personen- und Güterwaggons für die Eisenbahn,
Straßenbahnfahrzeuge, LKW-Anhänger und Omnibus-Karosserien gefertigt. Besonders im Bau von
Straßenbahnen hatte die Firma einen guten Namen.
- STAHLBAU:
Christoph & Unmack fertigte hauptsächlich stählerne Brücken. Um Brückenbauwerke in kompletter
Eigenregie ausführen zu können, wurde die Tochtergesellschaft "Christoph & Unmack Tiefbau
GmbH, Berlin" gegründet. Weitere Erzeugnisse waren stählerne Fachwerkkonstruktionen und
Druckkessel. Die Abteilung Stahlbau wurde 1940 eine eigenständige GmbH.
- MOTORENBAU:
Die Abteilung Motorenbau war haupsächlich für ihre liegenden kompressorlosen Dieselmotoren bekannt.
Sie wurden im Leistungsbereich von 6 bis 200 PS gefertigt. Durch die Vielzahl der Typen und
die recht massive Ausführung waren sie aber vermutlich recht teuer. Dadurch, dass der Motorenbau
nicht das Hauptabsatzgebiet der Firma Christoph & Unmack war, fiel dieser Umstand aber
vermutlich kaum ins Gewicht. Der Motorenbau wurde bis in den zweiten Weltkrieg weitergeführt
und von den Nachfolgebetrieben nach dem Krieg nicht wieder aufgenommen. Der Abteilung Motorenbau
war außerdem die Fertigung von Anlagen zur Spirituserzeugung (Gärung und Destillation)
angeschlossen.
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kompressorloser Einzylinder-Dieselmotor (1933)
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1945 ließ die sowjetische Besatzungsmacht alle noch vorhandenen Anlagen der Holzverarbeitung demontieren,
womit die Geschichte des Holzbauunternehmens in Niesky endete. Auch der wenig lukrative Motorenbau wurde
eingestellt.
Aus der ehemaligen Christoph & Unmack AG entstanden nach dem Krieg die folgenden Betriebe:
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Ich suche nach Unterlagen und Bildern von Christoph Motoren, besonders aus den 20er
und 30er Jahren. Wenn Sie an einem Informationsaustausch interessiert sind, nehmen Sie
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Stahlbau Niesky,
Firmenchronik zum 100-jährigen Firmenjubiläum, div. Prospekte
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