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Maschinenbau-Anstalt Humboldt A.G.
Köln - Kalk
 1874 - ? 

Unternehmerischer Vorläufer der Maschinenbauanstalt Humboldt war der Betrieb von einem gewissen Wimmar Breuer, der in Kalk seit 1853 Lochbleche herstellte. Er wurde 1856 von Breuer sowie den Teilhabern Neuerburg und Sievers als "Maschinenfabrik für den Bergbau von Sievers & Co." in Kalk am Rhein aufgebaut. Daraus wurde 1871 die "Maschinenbau A.G. Humboldt" gegründet. Sie wurde wegen Verschuldung schon 1884 wieder liquidiert und in die Maschinenbauanstalt Humboldt A.G. umgewandelt.

In erster Linie war Humboldt im Anlagenbau engagiert. Ab 1896 wurden auch Dampflokomotoven hergestellt. Zu Motorenbau, wenn auch nur in geringem Umfang, gelangte Humboldt durch einen gewissen Herrn Gilles. Gilles war Monteur bei der Gasmotorenfabrik im benachbarten Deutz. Er machte sich selbstständig und konstruierte ab 1874 ebenfalls eine atmosphärische Gaskraftmaschine. Sie wurde dann bei der Maschinenbau-Anstalt Humboldt gebaut. Eine Lizenz konnte Gilles auch nach England verkaufen, wo sein Motor als "The Nottingham Silent Engine" von der Firma L. Simon aus Nottingham gebaut wurde. N.A. Otto, der vorherige Arbeitgeber, war zwar wahrscheinlich nicht gerade begeistert über die Aktivitäten von Gilles, ging aber rechtlich nicht gegen ihn vor. 1877 schreibt er: "1874, 20. Januar, beliebte unser früherer Monteur Gilles dieselbe Maschine genau nochmals zu erfinden".






Zeichnung des atmosphärischen Gilles-Motors

Gilles Flugkolbenmotor, erbaut bei der Maschinenbau-Anstalt Humboldt in Kalk
Leistung 1/2 PS bei 45 Umdr. / min.











Im Gegensatz zur Maschine der Gasmotorenfabrik Deutz hatte die von Gilles 2 Kolben von denen einer der bekannte Flugkolben war, der zweite aber über ein Pleuel mit der Kurbelwelle verunden war. Mit dieser Konstruktion konnte er das lästige Geräusch der Deutzer Maschine verringern, die Konstruktion war aber sehr kompliziert und vor allem hoch. Ein 1-PS-Motor benötigte z.B. eine Raumhöhe von 5 Metern! Insgesamt wurden etwa 200 Maschinen bei Humboldt gebaut. Ein Gilles-Motor von 1875 ist heute im Deutz-Technikum ausgestellt. 2015 wurde er bei der internationalen Stationärmotoren-Show im niederländischen Nuenen in Betrieb vorgeführt.

1924 schloss Humboldt einen Interessengemeinschaftsvertrag mit der Gasmotoren-Fabrik Deutz AG. 1930 erfolgte schließlich die Fusion mit der Gasmotoren-Fabrik Deutz AG zur Humboldt-Deutz-Motoren AG.

 

Ich suche nach Unterlagen und Bildern über den Motorenbau bei Humboldt. Wenn Sie an einem Informationsaustausch interessiert sind, nehmen Sie Kontakt mit mit auf!






 
[9], [52], Wikipedia
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